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Sprecher:in

Als Sprecher:in ist deine Stimme in der Werbung, im Fernsehen oder bei Telefon-Ansagen zu hören. Wenn du eine klare, wandelbare Stimme hast und es liebst, mit Texten zu arbeiten, sind das gute Voraussetzungen für diesen Beruf.

Steckbrief

Verwandt: Caster:in/Kommentator:in Moderator:in Tontechniker:in

Ausbildungstyp: Schauspielausbildung, journalistische Ausbildung

Mögliche Arbeitgeber: Werbebranche, Film-, Kino- und Gamesproduktionen, Hörbuch- und Audio-Verlage/-Produktionen, Marketing-Abteilungen von Unternehmen

Geforderte Skills:

Belastbarkeit
Kommunikationsstärke
Kreativität
Organisation
Teamwork
Technisches Verständnis
Überblick

Was ist ein:e Sprecher:in?

Du...
  • ...synchronisierst Film- und Fernsehaufnahmen
  • ...machst Stimmaufnahmen für Audio- und Multimedia-Produkte
  • ...betreibst Akquise und verhandelst Gagen

Wer Sprecher:in hört, denkt meist an Synchronsprecher:innen für Filme in Fernsehen und Kino. Tatsächlich macht dieses Einsatzgebiet (mittlerweile) aber nur einen eher kleinen Anteil aus. Als Sprecher:in bist du überall dort im Einsatz, wo professionelle Stimmaufnahmen für ein Audio- oder Multimedia-Produkt gefragt sind, vom Hörbuch- über die E-Learning-App bis hin zur Telefonansage.

Sprecher:in ist mehr eine Berufung, die man in sich spürt, als ein Beruf. Er liegt sehr nahe beim Schauspielberuf und die meisten Sprecher:innen haben eine Schauspielausbildung gemacht. Wie ein:e Schauspieler:in versetzt du dich in den Charakter, den du sprichst, hinein, und fühlst mit ihm/ihr, um die richtige Tonlage zu erwischen. Machst du beispielsweise Aufnahmen für Werbung, musst du mit deiner Stimme das Gefühl vermitteln, das die Zielgruppe mit dem Produkt verbinden soll.

Da du in der Regel freiberuflich arbeitest, gehört zum Beruf Sprecher:in auch viel Akquisearbeit und wirtschaftliches Know-How, etwa zur Berechnung und Verhandlung deiner Gagen sowie für Steuerangelegenheiten.

Personal Fit

Passt der Beruf Sprecher:in zu dir?

Sprache und Stimme

Als Sprecher:in musst du absolutes Hochdeutsch beherrschen. Weitere Muttersprachen und auch Dialekte erhöhen deine Chance für Aufträge. Du solltest eine klare, wandelbare Stimme haben und Gefühle über das Mikro vermitteln können.

Pünktlichkeit und Flexibilität

Ohne dich kann mit einer Sprachaufnahme nicht losgelegt werden. Insofern solltest du immer pünktlich bei Terminen erscheinen. Gleichzeitig ist Flexibilität und schnelles Umdenken gefragt, beispielsweise wenn du verschiedene Aufträge in ganz unterschiedlichen Bereichen und Genres hintereinander hast.

Leidenschaft für Texte

Du liebst es, mit Texten zu arbeiten und erfasst sie intuitiv? Das ist als Sprecher:in unbedingt notwendig, da du oft Texte spontan vorgelegt kriegst und diese direkt in einer Aufnahme wiedergeben und emotional passend interpretieren musst.

Details

Wie sieht der Beruf Sprecher:in aus?

Du denkst als Sprecher:in steht man den ganzen Tag in Tonstudios und macht Aufnahmen? Tatsächlich macht das oft nur einen geringen Anteil eines Arbeitstages von Sprecher:innen aus. Als Freiberufler:in verbringst du auch viel Zeit am Telefon und mit E-Mails, um neue Aufträge an Land zu ziehen. Du organisierst deine Termine und verhandelst Gagen.

Viele Sprecher:innen müssen mittlerweile auch gar nicht mehr in Tonstudios fahren, sondern haben eine eigene WiFi-Sprechkabine daheim eingerichtet, mit der sie sich ins Tonstudio schalten können.

Natürlich gehört auch viel Textarbeit zum Alltag von Sprecher:innen. Du liest viele Texte, schulst deine Stimme und machst Sprachübungen und -muskeltraining. Aber je erfahrener du bist, desto weniger ist es ein Lernen und Lesen von Texten, als vielmehr ein intuitives Erfassen und Interpretieren.

Jobs

Welche Jobs gibt es für Sprecher:innen?

Als Sprecher:in arbeitest du in der Regel auf freiberuflicher Basis und erhältst einzelne Aufträge. Du hast Engagements für Werbung, Imagefilme, Podcasts, Hörbücher, Audio-Guides bis hin zu Telefon-Ansagen.  

Ein wachsender Bereich für Sprecher:innen ist die Gaming-Industrie, hier für Voice-Over (Hintergrund)- oder Synchron-Aufnahmen. Als „klassische:r“ Synchronsprecher:in bist du für Film- und Kinoproduktionen tätig, oft auf ein Genre spezialisiert und dann manchmal auch fest angestellt. Weiterhin findet man Sprecher:innen auch im Moderationsbereich, z.B. beim Hörfunk.

Arbeitsplatz finden

Wo kannst du einen Arbeitsplatz in Bayern finden?

Auf der XPLR: Media Map findest du einen Überblick über Arbeitgeber für Medienberufe in Bayern.

Ausbildungsmöglichkeiten

Wie wird man Sprecher:in?

Für den Beruf Sprecher:in gibt es in Deutschland keine offizielle Ausbildung. Die beste Grundlage, um Sprecher:in zu werden, ist eine Schauspielausbildung. Hier stehen auch die „technischen“ Basics für professionelles Sprechen, wie Stimmbildung und Sprecherziehung, auf dem Stundenplan. Außerdem lernst du das Handwerk, Charaktere zu erschaffen und wie du Emotionen durch deine Sprechweise vermittelst. Das ist vor allem als Synchronsprecher:in unabdingbar.

Auch ein Quereinstieg über eine journalistische Ausbildung ist möglich, beispielsweise über ein Volontariat bei einem Radiosender.

Daneben gibt es noch viele private Akademien und Schulen, die Sprechausbildungen anbieten. Diese sind aber oft sehr teuer und bringen dich beruflich nicht unbedingt weiter. Wichtig für den Berufseinstieg als Sprecher:in sind vor allem auch Networking, viel Üben und ein langer Atem.

Same But Different

Was ist der Unterschied zu anderen Berufen?

Viele Sprecher:innen sind ausgebildete Schauspieler:innen und oft in beiden Berufen tätig. Als Schauspieler:in bist du mit deinem ganzen Körper präsent und kannst Gefühle der Charaktere auch mit Gestik und Mimik ausdrücken. Als Sprecher:in musst du Emotionen und Situationen allein mit deiner Stimme rüberbringen können.

Als Moderator:in ist deine Stimme ebenfalls dein Kapital und der Beruf ist nicht ganz klar abgrenzbar von Sprecher:in. Als Moderator:in führst du im Fernsehen oder Radio durch eine Sendung oder stehst bei einer Veranstaltung auf der Bühne. Oft bist du auch an der Programmgestaltung selbst beteiligt.

Tontechniker:innen und Sprecher:innen haben viele Berührungspunkte in ihrem Arbeitsalltag. Sie arbeiten in Tonstudios oder über Schaltungen zusammen. Tontechniker:innen richten Mikros ein, kümmern sich um die technische Seite der Sprach-Aufnahmen und bearbeiten diese danach.

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