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Animator:in

Animator:innen erwecken Figuren in Games oder Animationsfilmen zum Leben. Sie entwickeln am Bildschirm mithilfe von Design-Programmen die Bewegungen, Gesichtsausdrücke und Emotionen der Figuren. Durch diese Arbeit wirken die Charaktere lebendig und einzigartig. Sowohl Kreativität als auch technische Fähigkeiten sind in diesem Beruf gefragt.

Steckbrief

Verwandt: Gamedesigner:in Grafikdesigner:in VFX Artist

Ausbildungstyp: Bachelor, Weiterbildung, Quereinstieg

Mögliche Arbeitgeber: Game-Publisher, Filmstudios, Agenturen, Marketing

Geforderte Skills:

Belastbarkeit
Kommunikationsstärke
Kreativität
Organisation
Teamwork
Technisches Verständnis
Überblick

Was ist ein:e Animator:in?

Animator:innen stellen die Illusion von Leben, Emotionen und Bewegung bei Figuren auf dem Bildschirm her. Was sie erstellen, ist eine kreative Interpretation der Realität oder von Fantasiewelten. Sie nutzen dazu Animationsprogramme mit so klangvollen Namen wie Aseprite, Maya, Autodesk 3DS Max, Blender, oder Spine. Mit ihnen legen sie die Bewegungsabläufe der Figuren an. Viel wichtiger als die Bedienung der Programme ist es aber, die Bewegungen und die Mimik darstellen zu können. Animator:innen brauchen daher eine gute Beobachtungsgabe, um verschiedene Gangarten, Tänze, Moves und Gesichtsausdrücke aus der Realität in die digitale Welt zu übersetzen. Denn bei richtig guten Animationen wirken die Bewegungen realistisch. Durch sie und durch die Mimik erhalten die Figuren Emotionen. Als Animator:in bist du daher eine Art Schauspieler:in durch deine Figuren hindurch. Du gibst ihnen den Ausdruck, den sie brauchen.

Bei Computerspielen kalkulieren Animator:innen zusätzlich die Reaktion der Charaktere auf die Umgebung und die Interaktion mit anderen Figuren ein. Hier geht es also nicht nur darum, dass die Figuren allein gut animiert sind, sondern dass sie sich gut in das Spiel einfügen.

In Filmen überwiegt inzwischen die 3D-Animation, in Video-Spielen gibt es dagegen noch andere Formen. 2D-Animationen spielen zwar eine geringere Rolle, sind aber vor allem in Independent-Produktionen noch zu finden. Der Retro-Trend zu Pixel-Animationen hält dagegen weiter an und bringt ganz eigene Anforderungen mit sich. Zu Beginn deiner Laufbahn solltest du dich für eine Spezialisierung entscheiden, in der du dann dein besonderes Können ausbildest.

Personal Fit

Passt der Beruf Animator:in zu dir?

Kreativität

Basis deiner Arbeit als Animator:in ist die Kunst, nicht die Tools. Es hilft dir, wenn du zeichnen kannst, auch wenn das keine Voraussetzung ist. Aber du solltest eine große, kreative Vorstellungskraft haben und in deinem Kopf eine kleine Bibliothek an Bewegungen und Ausdrücken zusammenstellen können.

Beobachtungsgabe

Wenn du die Realität sehr genau studieren kannst, verfügst du über eine gute Grundlage, um in der virtuellen Welt realistische Animationen zu entwickeln. Außerdem hilft es dir, wenn du dir die Arbeiten anderer Animator:innen ansiehst und nachvollziehst, wie sie gearbeitet haben.

Qualtitätsbewusstsein

Deine gesamte Animation ist immer nur so gut wie die schwächste Sequenz, die sie enthält. Daher ist in diesem Job Genauigkeit und Detailverliebtheit gefragt. Wenn du Spaß daran hast, am besten Ergebnis zu arbeiten und dich nicht mit dem erstbesten Entwurf zufrieden gibst, dann bist du richtig in diesem Job.

Details

Wie sieht der Beruf Animator:in aus?

Du...
  • … animierst Charaktere und Objekte für Games oder Filme
  • … entwickelst Animationsstile für Projekte
  • … arbeitest mit der Art Direktion, Programmierung und anderen Abteilungen

Wie genau dein Arbeitsalltag als Animator:in aussieht, hängt vor allem davon ab, wo du arbeitest und was für eine Art von Animation du machst. Ob du 3D-, 2D- oder Pixel-Animation machst oder Effekte animierst, hat einen unmittelbaren Einfluss darauf, welchen Workflow du hast. Die Programme, mit denen du arbeitest, unterscheiden sich ebenfalls. Basis sind aber die Grundprinzipien der Animation. Es gibt beispielweise sehr gute Bücher wie „The Animator’s Survival Kit“ von Richard Williams, aber auch einige andere. Selbst gestandene Animator:innen werfen regelmäßig einen Blick in diese Werke.

Wenn du in einem Game-Studio arbeitest, entwickelst du Animationen, die sich in das Spiel einfügen – nicht nur optisch. Ein Verständnis für die Mechanik von Games wird dir daher weiterhelfen bei deiner Arbeit. Deine Animationen müssen sich von deinem Bildschirm in die Spiele-Welt übertragen lassen und auf die Befehle der Gamer:innen reagieren. Das stellt andere Herausforderungen dar, als wenn es dein Job ist, Animationen für Filme zu erstellen. Dann wirst du eher an abgeschlossenen Filmszenen arbeiten.

Du wirst aber in allen Fällen mit einer Design-Richtlinie arbeiten, die du entweder selbst mitentwickelst, oder die dir die Art Direktion vorgibt. Außerdem arbeitest du mit anderen Abteilungen zusammen, etwa dem Compositing, wo alle Elemente zusammengefügt werden, oder dem Lighting und Shading, das für eine realistische Beleuchtung sorgt. Daher sind auch zwischenmenschliche Skills für diesen Job gefragt. Da die Szene überschaubar ist, hilft es dir, wenn andere Menschen gerne mit dir zusammenarbeiten und du ein verlässliches Netzwerk aufbaust.

Jobs

Welche Jobs gibt es für Animator:innen?

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  • Game-Studios
  • Filmstudios
  • Agenturen
  • freiberuflich

Einen Großteil der Jobs als Animator:in findest du in Bayern in der Games-Branche. Da sich in Spielen alles um Bewegung und Reaktion dreht, sind die Fähigkeiten von Animator:innen hier besonders gefragt.

Eine weitere wichtige Anlaufstelle ist die Filmproduktion. Produktionsunternehmen brauchen Animator:innen für die Erstellung von animierten Filmen oder Serien, aber auch für Werbespots. Deshalb kann die Werbebranche mit ihren Agenturen und Werbefilm-Produktionen eine weitere Anlaufstelle für Animator:innen sein.

Darüber hinaus gibt es weitere Berufsfelder, die mit Animationen arbeiten: In der Architektur etwa werden manchmal Gebäude und Innenräume animiert dargestellt, um eine bessere Vorstellung von geplanten Bauprojekten zu vermitteln. Mit der zunehmenden Verbreitung von Virtual Reality im Bildungsbereich bieten sich auch hier Jobmöglichkeiten für Animator:innen, etwa für E-Learning-Plattformen oder berufliche Fortbildungen.

Arbeitsplatz finden

Wo kannst du einen Arbeitsplatz in Bayern finden?

Auf der XPLR: Media Map findest du einen Überblick über Arbeitgeber für Medienberufe in Bayern.

Ausbildungsmöglichkeiten

Wie wird man Animator:in?

Wichtig für den Beruf als Animator:in ist in erster Linie, dass du animieren kannst. Das kannst du durch ein überzeugendes Showcase demonstrieren,, also eine Sammlung von eigenen Arbeiten. Dazu ist es nötig, mit der entsprechenden Software umzugehen, Basis sind aber die Grundprinzipien der Animation. Die Fähigkeiten, die du brauchst, um überzeugende Animationen zu entwerfen, kannst du an einigen privaten Hochschulen und Filmhochschulen lernen. Darüber hinaus findest du auch Weiterbildungen, bei denen du deine Skills vertiefen kannst. Wenn du dir Dinge gut selbst beibringen kannst, findest du auch jede Menge Tutorials Online, die dir zeigen, wie du mit den verschiedenen Programmen arbeiten kannst. Tatsächlich gibt es in der Branche einige Autodidakten, die sich alles selbst beigebracht haben. Spätestens wenn du mal Fuß gefasst hast, solltest du in der Lage sein, dich selbstständig weiterzubilden.

Same But Different

Was ist der Unterschied zu anderen Berufen?

Wie im Grafik-Design arbeitest du mit visuellen Medien, doch anders als bei statischen Grafiken bewegen sich deine Animationen. Allerdings arbeitest du nicht, wie Kameraleute, mit Film-Material, sondern erstellst das Bewegtbild selbst am Computer. Es gibt andere Animations-Disziplinen, mit denen du gegebenenfalls zusammenarbeitest, etwa mit VFX-Designer, die visuelle Effekte für Videos und Games erstellen. Oder mit Kolleg:innen aus dem Compositing, die am Ende eines Film- oder Game-Projekts alle Bild- und Filmebenen miteinander verbinden.

Wenn du in der Spieleindustrie als Animator:in arbeitest, wirst du auch mit Game-Designer:innen zusammenarbeiten. Während du aber für die konkrete Umsetzung der Spiele-Idee in der Animation sorgst, haben Game-Designer:innen das große Ganze im Blick und kümmern sich um die Spiele-Mechanik.

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